Anastacia
im Interview über
Freaks, Spontanität
und Krankheit sowie dem
Weg zum Erfolg.
Du
bezeichnest Dich selbst
als "Freak of Nature"
(Laune der Natur). Wie
kommst Du dazu?
Meine
Mutter war die Erste,
die mich so genannt hat.
Auch in meinem persönlichen
Umfeld habe ich schon
jede Menge staunende und
manchmal auch schockierte
Blicke geerntet. Kein
Wunder, denn den meisten
Leuten fällt es auf
den ersten Blick schwer
mein Aussehen und meine
Stimme mit ein und derselben
Person in Verbindung zu
bringen.
Du
hast nur zwei Monate für
Dein neues Album benötigt.
Leidet darunter nicht
die Qualität?
Es
ist richtig, dass wir
nur ganze zwei Monate
hatten, um dieses Album
fertig zu stellen. Wir
hatten keine Zeit lange
zu überlegen und
die Sachen zig mal zu
überarbeiten. Der
erste Versuch musste gelingen.
So ist sowohl in den Songs,
als auch bei der Produktion
diese unglaubliche Spontaneität
und Direktheit spürbar.
Spontanität
scheint ja ein Teil Deiner
selbst zu sein. Woher
kommt das?
Das
hat sicher auch mit meiner
Krankheit zu tun, die
im Alter von 13 Jahren
diagnostiziert wurde.
Seitdem begleitet mich
eine chronische Entzündung
des Verdauungstraktes
durch mein Leben. Dies
hat mich wiederum gelehrt,
nicht meine Gefühle
zu unterdrücken oder
die Unzufriedenheit hinter
einer Maske zu verbergen.
Das macht die Symptome
nur noch schlimmer. Was
für manche vielleicht
eine schwere Bürde
ist, war mein Glück.
Denn die Krankheit hat
mir geholfen, mein wahres
Ich zu erkennen. Sie hat
ein Fenster zu meiner
Seele geöffnet, durch
das ich in mich hinein
schauen kann. Ich lebe
für den Moment und
erkenne und verstehe mein
Verhalten in jeder Situation
ganz genau.
Auch
wenn Du jetzt den Erfolg
gepachtet zu haben scheinst:
So leicht ist Dir alles
nicht in den Schoß
gefallen ...
Nein,
wahrlich nicht. Auch hat
mir der Umgang mit meiner
Krankheit die nötige
Stärke und das nötige
Durchhaltevermögen
gegeben. Man sagte mir
dauernd wie ich aussehen,
wie ich mich anhören
und
wie ich
mich bewegen müsste,
um Erfolg zu haben. Aber
alles was ich wollte,
war einfach nur singen.
Ich konnte beim besten
Willen nicht verstehen,
was das alles sollte!
Aber dann bekam ich meine
Chance, als ich meine
Managerin kennen lernte,
die mir einen Auftritt
bei MTV The Cut
verschaffte. Nach einer
spektakulären Performance
wurden die richtigen Leute
auf mich aufmerksam und
ich lernte die richtigen
Produzenten kennen. Von
da an ging es bergauf.
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